Umzug in ein Ersatz-Habitat
Auf Grund der Bauplanungen für den neuen Bewegungsraum in der Bahnstraße musste die schützenswerte, dort ansässige Zauneidechse in ein neues zuhause umziehen.
Für die Schaffung des neuen "Wohnkomplexes" war die Natur+Text GmbH im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde zuständig.
Von Juni bis Oktober 2019 wurden die Eidechsen fleißig abgesammelt und umgesiedelt.
Das Ersatzhabitat befindet sich in unmittelbarer Nähe des Ersatzbahnhofes in Rehfelde.
Schützenswert-warum?
In Deutschland kommt die Art in allen Bundesländern vor, wobei die Dichte im Nordwesten deutlich geringer als im Osten und Süden ist. Leider verschwindet die früher allgegenwärtige Art aus der zunehmend ausgeräumten Landschaft. In der bereits zehn Jahres alten deutschen Roten Liste befindet sich die Zauneidechse (Lacerta agilis) noch auf der sogenannten Vorwarnliste. Das bedeutet, dass sich ihre Lage in den nächsten Jahren verschlechtern könnte. Auf den oft aktuelleren Roten Listen der meisten Bundesländer wird die Zauneidechse tatsächlich inzwischen bereits als gefährdet oder sogar stark gefährdet eingestuft. Das wird sich sicher auch in der anstehenden neuen gesamtdeutschen Liste widerspiegeln.
Zauneidechsen sind bezüglich ihrer Lebensraumstrukturen anthropogen orientierte Lebewesen. Sie besiedeln Magerbiotope wie trockene Waldränder, Bahndämme, Heideflächen, Dünen, Steinbrüche, Kiesgruben, Wildgärten und ähnliche Lebensräume mit einem Wechsel aus offenen, lockerbödigen Abschnitten und dichter bewachsenen Bereichen. In kühleren Gegenden beschränken sich die Vorkommen auf wärmebegünstigte Standorte. Wichtig sind auch Elemente wie Totholz und Altgras.
Bestände der Zauneidechse werden vor allem durch die Zerstörung von Lebensräumen und Kleinstrukturen in der Landschaft dezimiert. Dazu gehören etwa die Rekultivierung von sogenanntem „Ödland“
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